EDITORIAL
Karl-Heinz Paqué, Herausgeber und Vorsitzender des Vorstands der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Liebe Leserinnen und Leser,
Ludwig Erhard sagte einmal: „Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne Wirtschaft ist alles nichts.“ Diese zentrale Aussage ist bis heute unverändert gültig: Die Stabilität unserer Demokratie hängt von der Solidität der öffentlichen Finanzen ab. Und heute ringen wir um beides, um Solidität und Stabilität. Doch ich glaube nicht, dass wir in Weimarer Verhältnisse abrutschen, und dafür haben wir in diesem Heft gute Belege gesammelt.
Mehr Tempo für Wachstum ist das Motto dieser Liberal-Ausgabe. Wir wollen nicht jammern, sondern zeigen, was schon heute die Kräfte des Marktes und die Lust auf Leistung befeuert. Innovation und Mut statt Perfektionismus, sagt Verena Pausder. Führende Ökonominnen und Ökonomen zeigen zudem ganz konkret, wie wir die Stimmung im Land drehen für den Aufschwung. Wie fundamental wichtig der Wachstumsgedanke ist, das habe ich in meinem Beitrag herausgearbeitet.
Die aktuelle Situation birgt aber auch Gefahren der sozialen Schieflage. Kinder und Jugendliche beispielsweise, die aus Kriegsländern zu uns flüchten, werden allzu oft im Stich gelassen. Auch ist die Freiheit in diesem Land in Gefahr, weil rechte Populisten das Anderssein bedrohen. Der Publizist Michel Friedman hat dazu eine kluge Berliner Rede zur Freiheit gehalten – und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat mit ihm darüber diskutiert. Der Politikwissenschaftler Hans Vorländer zeigt in seinem tiefgründigen Essay über unser Grundgesetz, wie stark die Erfahrungen der Weimarer Republik und der nachfolgenden Barbarei in die Wiedergeburt unserer Demokratie 1949 und 1989 eingeflossen sind.
In der Wirtschaft passiert schon viel: In den Regionen gibt es längst Ansätze für Zukunftsfähigkeit. Das Forschungszentrum Jülich beispielsweise ist zum Kreißsaal der Zukunft geworden: Ideen und Patente machen die Region zum erfolgreichen Cluster. Das Geld für neue Ideen allerdings muss oft noch mühsam beschafft werden, wie das Beispiel elektrischer Lufttaxis zeigt. Sehr spannend ist auch der Beitrag über die BRICS-Staaten, die sich als Gegengewicht zum vermeintlich dominanten Norden verstehen.
Auch ein Mensch wie der Popstar Taylor Swift stimmt mich zuversichtlich, die aus dem uramerikanischen Westen kommend das Zeug hat, das gespaltene Land zu versöhnen. Es ist erstaunlich, wie sie konservative Wertemilieus mit der Wertschätzung für Andersdenkende und -seiende verbindet. Vielleicht hören wir da eine künftige Präsidentin der USA?
Zuversicht schaffen auch einige Wahlen, die in diesem Superwahljahr weltweit stattfinden. Indien, Taiwan und Südafrika sind Beispiele dafür, dass demokratische Entscheidungen akzeptiert werden, auch wenn sie zu Machtverschiebungen führen. Das und viele andere Geschichten in diesem Heft stimmen mich zuversichtlich, dass es uns gelingt, gemeinsam Kreativität und Mut zur Veränderung zu entwickeln.
EDITORIAL
Karl-Heinz Paqué, Herausgeber und Vorsitzender des Vorstands der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Liebe Leserinnen und Leser,
Ludwig Erhard sagte einmal: „Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne Wirtschaft ist alles nichts.“ Diese zentrale Aussage ist bis heute unverändert gültig: Die Stabilität unserer Demokratie hängt von der Solidität der öffentlichen Finanzen ab. Und heute ringen wir um beides, um Solidität und Stabilität. Doch ich glaube nicht, dass wir in Weimarer Verhältnisse abrutschen, und dafür haben wir in diesem Heft gute Belege gesammelt.
Mehr Tempo für Wachstum ist das Motto dieser Liberal-Ausgabe. Wir wollen nicht jammern, sondern zeigen, was schon heute die Kräfte des Marktes und die Lust auf Leistung befeuert. Innovation und Mut statt Perfektionismus, sagt Verena Pausder. Führende Ökonominnen und Ökonomen zeigen zudem ganz konkret, wie wir die Stimmung im Land drehen für den Aufschwung. Wie fundamental wichtig der Wachstumsgedanke ist, das habe ich in meinem Beitrag herausgearbeitet.
Die aktuelle Situation birgt aber auch Gefahren der sozialen Schieflage. Kinder und Jugendliche beispielsweise, die aus Kriegsländern zu uns flüchten, werden allzu oft im Stich gelassen. Auch ist die Freiheit in diesem Land in Gefahr, weil rechte Populisten das Anderssein bedrohen. Der Publizist Michel Friedman hat dazu eine kluge Berliner Rede zur Freiheit gehalten – und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat mit ihm darüber diskutiert. Der Politikwissenschaftler Hans Vorländer zeigt in seinem tiefgründigen Essay über unser Grundgesetz, wie stark die Erfahrungen der Weimarer Republik und der nachfolgenden Barbarei in die Wiedergeburt unserer Demokratie 1949 und 1989 eingeflossen sind.
n der Wirtschaft passiert schon viel: In den Regionen gibt es längst Ansätze für Zukunftsfähigkeit. Das Forschungszentrum Jülich beispielsweise ist zum Kreißsaal der Zukunft geworden: Ideen und Patente machen die Region zum erfolgreichen Cluster. Das Geld für neue Ideen allerdings muss oft noch mühsam beschafft werden, wie das Beispiel elektrischer Lufttaxis zeigt. Sehr spannend ist auch der Beitrag über die BRICS-Staaten, die sich als Gegengewicht zum vermeintlich dominanten Norden verstehen.
Auch ein Mensch wie der Popstar Taylor Swift stimmt mich zuversichtlich, die aus dem uramerikanischen Westen kommend das Zeug hat, das gespaltene Land zu versöhnen. Es ist erstaunlich, wie sie konservative Wertemilieus mit der Wertschätzung für Andersdenkende und -seiende verbindet. Vielleicht hören wir da eine künftige Präsidentin der USA?
Zuversicht schaffen auch einige Wahlen, die in diesem Superwahljahr weltweit stattfinden. Indien, Taiwan und Südafrika sind Beispiele dafür, dass demokratische Entscheidungen akzeptiert werden, auch wenn sie zu Machtverschiebungen führen. Das und viele andere Geschichten in diesem Heft stimmen mich zuversichtlich, dass es uns gelingt, gemeinsam Kreativität und Mut zur Veränderung zu entwickeln.