Muslime werden oft pauschal als Gefahr, als Fremdkörper in unserer Gesellschaft wahrgenommen. Man kennt weder ihren Glauben noch ihre Kultur. Ein Feindbild entsteht und macht die Muslime zu einer homogenen Gruppe. Man steckt sie in eine Schublade. Das ist intolerabel. Es ist die Aufgabe aller Menschen in unserer Gesellschaft, Vorurteile gegen Muslime zu bekämpfen, denn sie gehören zu uns dazu.

Der islamistische Terror, die Radikalisierung unter muslimischen Jugendlichen, Desintegration und Gewalt bestätigen oft vorhandene Vorurteile. Eines aber muss klar sein: Vorurteile sind die Pathologie der Rassisten und nicht der Betroffenen. Man braucht keine Anschläge, keinen Terror oder Muslime, die sich danebenbenehmen, um Hass auf Muslime zu schüren.

Glaube und Gläubige 

Anders ist es im Umgang mit der Religion. Viele verwechseln leider Gläubige und die Religion an sich. Natürlich darf man den Islam als Religion kritisieren, Dogmen infrage stellen und undemokratische Inhalte der Religion – und zwar jeder Religion – kritisieren, ja sogar ablehnen. Natürlich sollte die Kritik differenziert und sachlich sein, ohne zu verallgemeinern, und es sollte ein Unterschied gemacht werden zwischen der Religion an sich und den individuellen Verständnissen des Islam, die liberal, spirituell, konservativ oder eben fundamentalistisch sein können.

Ein Beispiel, das zur Beschreibung von Muslimfeindlichkeit häufig herangezogen und in der Gesellschaft oft diskutiert wird, ist das Thema „Kopftuch“. Um es gleich vorwegzunehmen: Kopftuchtragende Frauen dürfen nicht diskriminiert werden! Diese Frauen gehören zu Deutschland dazu. Jedoch ist die Kritik an dem Kopftuch an sich als patriarchalischem Symbol erlaubt. Man darf ablehnen, dass Kinder Kopftücher tragen, man kann auch die theologische Rechtfertigung der Kopftuchpflicht als frauenfeindlich ansehen. Ebenso kann man ablehnen, dass manche das Kopftuch als ein Symbol für Feminismus und Emanzipation bezeichnen – was es meiner Meinung nach ganz sicher nicht ist.

Leider aber wird das Thema von manchen islamistischen Gruppierungen instrumentalisiert, um die Kritik an ihrer Ideologie oder ihren Organisationen als islamfeindlich abzutun. Solche Organisationen machen zwar nicht einmal 20 Prozent der Muslime aus, doch es passt ihnen überhaupt nicht, dass viele Musliminnen und Muslime ihren Glauben als private, spirituelle und unpolitische Angelegenheit begreifen und ihn auch in diesem Sinne praktizieren.

Leider aber wird das Thema von manchen islamistischen Gruppierungen instrumentalisiert, um die Kritik an ihrer Ideologie oder ihren Organisationen als islamfeindlich abzutun. Solche Organisationen machen zwar nicht einmal 20 Prozent der Muslime aus, doch es passt ihnen überhaupt nicht, dass viele Musliminnen und Muslime ihren Glauben als private, spirituelle und unpolitische Angelegenheit begreifen und ihn auch in diesem Sinne praktizieren.

Angriff des politischen Islam

Noch etwas anders sieht es beim politischen Islam aus. Denn dabei handelt es sich um eine fundamentalistische Ideologie. Die Anhänger des politischen Islam verfolgen eine politische Agenda, die undemokratisch ist.

Fest steht: Der politische Islam ist ein Angriff auf die DNA unserer Gesellschaft. Es ist der Versuch, die Gesellschaft langsam auszuhöhlen – zugunsten eines konservativen Islam. Dieser Versuch der „Unterwanderung“ aber ist klar abzugrenzen vom legitimen Willen zur politischen Teilhabe, der von jedem Bürger einer Demokratie erwünscht ist, egal welcher Religion er angehört – auch von Muslimen.

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