Best of Literatur
Für Ihren Lese-Salon
ausgewählt von Thomas Clausen
Milovan Djilas,
„Die neue Klasse: Eine Analyse des kommunistischen Systems“
(1957)
Einst war Djilas einer der wichtigsten Staatsmänner von Titos Jugoslawien, doch seine Abrechnung mit dem kommunistischen Funktionärsapparat brachte ihn schnurstracks ins Gefängnis. Sein Buch ist auch heute noch eine der wirkungsvollsten Abrechnungen mit dem Kommunismus, denn es zeigt, wie die Apparatschiks der klassenlosen Gesellschaft zur „ausbeuterischen Besitzklasse“ werden.
Rolf Steltemeier,
„Liberalismus: Ideengeschichtliches Erbe und politische Realität einer Denkrichtung“
(2015)
Wer bei liberalen Buchempfehlungen ein Werk vermisst: In diesen schweren Bänden wird er auf jeden Fall fündig – Klassiker der liberalen Ideengeschichte sowie moderne Vertreter und sogar die Programmatik der Liberal International.
Ewald Grothe,
„Der schwierige Weg zur liberalen Demokratie“
(2023)
Gegen den Mainstream, für Common Sense und mit Überzeugung für Gerechtigkeit, sozialen Fortschritt und bürgerliche Selbst- wie Mitbestimmung. In 18 biografischen Skizzen und analytischen Betrachtungen erzeugt Ewald Grothe ein lebendiges Bild wichtiger Akteure und Strömungen des Liberalismus im 19. und 20. Jahrhundert.
Hannah Arendt,
„Politik und Freiheit“
(1958)
Ein fulminanter Aufsatz, der Politik nicht nur von Tyrannis und Totalitarismus abgrenzt, sondern auch die Frage adressiert, welche Rolle Politik in ausdifferenzierten Gesellschaften spielen kann. Arendts Plädoyer: „Denn Freiheit, die nur sehr selten – in Revolutions- und Krisenzeiten – zum direkten Zweck politischen Handelns wird, ist eigentlich der Sinn dessen, dass es so etwas wie Politik im Zusammenleben der Menschen überhaupt gibt.“ So ist es.
Garri Kasparow,
„Warum wir Putin stoppen müssen: Die Zerstörung der Demokratie in Russland und die Folgen für den Westen“
(2015)
Schon 2015 wusste Kasparow, wie man einen Diktator wie Putin stoppen kann – und wie nicht: „Anstatt an einer klaren Unterscheidung zwischen Gut und Böse, zwischen Richtig und Falsch und an den universellen Werten der Menschenrechte und des menschlichen Lebens festzuhalten, bemühen wir uns um Einbindung, Neubeginn und moralische Gleichsetzung – mit einem Wort: um Appeasement.“
Dieter Langewiesche,
„Liberalismus in Deutschland“
(1988)
Langewiesches Buch ist nach wie vor das Standardwerk zur Geschichte des Liberalismus in Deutschland. Immer wieder mussten sich liberale Akteure an neue Gegebenheiten anpassen und – vor allem mit Blick auf den geeinten, liberalen Nationalstaat – viele Rückschläge hinnehmen. Die „Leitsterne liberaler Politik“ waren dabei bereits früh definiert: „Mündigkeit“, „Selbstdenken“ und „Selbsthandeln“ – und natürlich die „Grundsätze des vernünftigen Rechts.“
Annelien De Dijn,
„Freedom: An Unruly History“
(2023)
Über zweitausend Jahre erstreckt sich de Dijns ambitionierte Freiheitsgeschichte. Ihrer Gegenüberstellung von Demokratie und Liberalismus muss man nicht zwingend folgen, aber die Auseinandersetzung mit kritischen Perspektiven hat für Liberale immer einen besonderen Reiz.
Johan Norberg,
„The Capitalist Manifesto: Why the Global Free Market Will Save the World“
(2023)
Liberale sind oft in der Defensive, wenn sie sich für offene Gesellschaften, den Kapitalismus und den freien Welthandel einsetzen. Zu Unrecht, denn Fakten zeigen, wie die Marktwirtschaft die Lebenserwartung erhöht, die Armut verringert und sogar zum Schutz des Planeten beiträgt. Und ein besonderer Clou: Auch die Macht der Mächtigen wird durch die Marktwirtschaft begrenzt.
Der Begriff „Liberalismus“ ist fast zum Schimpfwort geworden. Politisch Rechten dient er in der anglophonen Welt als Synonym für spaltenden Kulturkampf. Links wird er oft als „Neoliberalismus“ verurteilt, der eine kalte Herrschaft der Märkte verlangt.
Ein Versuch in vier Akten, ausgewählt von Svenja Schnepel.
Wenn Palästinenserinnen und Palästinenser in Frieden leben wollen, müssen sie sich vom Wunsch nach der Zerstörung Israels verabschieden und an eigene liberale Traditionen anknüpfen.