Felix Langrock

Junge Kolumne

Die Zukunft gehört uns!

Die Altersgrenze von 18 Jahren beim Wahlrecht ist willkürlich: 16- und 17-Jährige können sehr wohl politische Entscheidungen treffen. Also sollten sie auch wählen dürfen.

TEXT: FELIX LANGROCK

Junge Kolumne

Die Zukunft gehört uns!

Felix Langrock

Die Altersgrenze von 18 Jahren beim Wahlrecht ist willkürlich: 16- und 17-Jährige können sehr wohl politische Entscheidungen treffen. Also sollten sie auch wählen dürfen.

TEXT: FELIX LANGROCK

Sage und schreibe 1,5 Millionen Menschen in Deutschland sind 16 oder 17 Jahre alt. In diesem Alter können wir zwar unsere Meinung lautstark in Protesten kundtun oder an Kampagnen im Internet teilnehmen. Aber wir können nicht aktiv durch die Stimmabgabe bei Wahlen unserer Meinung eine politische Stimme geben – zumindest nicht bei den Bundestagswahlen. Das heißt: Über die Zukunft Deutschlands wird nach wie vor ohne die später wesentlich Betroffenen entschieden, die Jugendlichen von heute. Von den Landtagswahlen sind wir nur in vier Bundesländern nicht mehr ausgeschlossen. Immerhin in elf Bundesländern können wir bei Kommunalwahlen mitstimmen.

Aber die Zukunft gehört uns. Gerade deswegen sollte unsere Stimme auch in der aktiven Politik zu hören sein. Die Sorge, es mangele uns an Reife oder wir seien uns der Konsequenzen unserer Stimmabgabe nicht bewusst, ist in ihrer Pauschalität unbegründet. Es stimmt zwar, voraussichtlich würden nicht alle Jugendlichen wählen gehen, wenn man sie ließe. Und auch einzelne unüberlegte Stimmabgaben sind nicht auszuschließen. Aber das gilt genauso für die Angehörigen anderer Altersgruppen. 

Einzelne unüberlegte Stimmabgaben sind nicht auszuschließen. Aber das gilt genauso für die Angehörigen anderer Altersgruppen. 
Felix Langrock
Einzelne unüberlegte Stimm-
abgaben sind nicht auszu-
schließen. Aber das gilt
genauso für die Ange-
hörigen anderer Alters-
gruppen. 
Felix Langrock

Viele Jugendliche legen eine ähnliche politische Reife an den Tag wie junge Erwachsene von 18 Jahren und mehr. Das untermauert eine Studie für die Otto-Brenner-Stiftung aus dem vergangenen Jahr, der eine Befragung von jungen Wählerinnen und Wählern bei den Landtagswahlen von 2019 in Brandenburg und Sachsen zugrunde lag. Trotz unseres geringen Alters und noch fehlender Lebenserfahrung sind wir in der Lage, bewusst Entscheidungen zu treffen, die die Politik in Deutschland verändern werden. 

Die Altersgrenze von 18 Jahren ist ohnehin willkürlich. Zwar sind wir Jugendliche unter 18 Jahren noch nicht voll geschäftsfähig. Man könnte es deswegen kritisch sehen, wenn wir jetzt das aktive Wahlrecht
bekämen, andere Rechte wegen unseres Alters aber noch nicht. Rechtlich gesehen mag da eine Spannung bestehen. Aber das ändert nichts daran, dass Jugendliche mit 16 oder 17 Jahren gut informiert sind und politische Entscheidungen treffen können. Ob wir nun 16, 17 oder aber 18 Jahre alt sind, hat keinen Einfluss auf unser Interesse an Politik oder auf die Sorgfalt bei der Stimmabgabe. 

Es geht um unsere eigene Zukunft. Deshalb wünschen wir Jugendliche uns das Recht, auch an der Wahlurne mitreden zu können. Und das nicht nur auf den niedrigeren föderalen Ebenen, sondern gerade auch bei den Wahlen zum Deutschen Bundestag. 

Felix Langrock ist 18 Jahre alt und besucht die gymnasiale Oberstufe. Nächstes Jahr schreibt er sein Abitur.

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