Ausgabe 03.2021
Die Bundestagswahl hat komplizierte Ergebnisse hervorgebracht – und einige Überraschungen. Die kommende Bundesregierung wird große Baustellen vorfinden. Es gibt wirklich viel zu tun.
Was bewegt die Welt? Was passiert in Gesellschaft, Politik und Kultur? Kurz notiert finden Sie hier einen Überblick.
FDP und Grüne erreichten bei der Bundestagswahl unter den Erstwählerinnen und -wählern jeweils 23 Prozent. Dafür gibt es gute Gründe. Sie entscheiden über die Politik von morgen.
Die Politik-Professorin Ursula Münch über komplizierte Wahlergebnisse, neues Wahlverhalten und die Bereitschaft zu Zugeständnissen.
Aus den Sondierungsgesprächen in Berlin drang nur wenig nach draußen. Das ist gut so – und durchaus kein Versagen der Medien.
Die Volksparteien erodieren, die Zahl politischer Wettbewerber wächst, Grüne und FDP gewinnen an Selbstvertrauen. Der Ausgang der Wahl verändert die deutsche Politik auf lange Sicht.
Waren die Bundestagswahlen wirklich eine historische Zäsur? Mitnichten. Sie haben eine erstaunliche Kontinuität in der politischen Grunderwartung der Deutschen offenbart.
Durch die zunehmende Gleichheit nehmen wir Unterschiede zwischen Menschen immer sensibler wahr. Doch inzwischen droht diese Sensibilität in Destruktion umzuschlagen: Sie vereint nicht mehr, sondern splittert die Gesellschaft in Gruppen auf und nimmt totalitäre Züge an.
Für Kinder und Jugendliche waren Homeschooling und Kontaktbeschränkungen besonders belastend. Die Koblenzer Pädagogikprofessorin Kathinka Beckmann über die Schule als Lebensort, die Bedeutung von Freunden und mangelnde Wertschätzung durch die Politik.
Kommt die 2G-Regel nicht einer indirekten Impfpflicht gleich? Ja, sagt die Tübinger Philosophin Sabine Döring und erklärt, warum das angemessen ist. Eine Demokratie, in der Trittbrettfahrer keine Nachteile befürchten müssten, untergrabe ihr Fundament.
Wie stark stehen wir eigentlich unter Beobachtung? Keiner weiß es so genau. Dabei hat das Bundesverfassungsgericht der Politik hierzu schon vor mehr als zehn Jahren drei konkrete Pflichten ins Aufgabenheft geschrieben.
Der aus Taiwan stammende Physiker Andy Yen hat ProtonMail erfunden – eine voll verschlüsselnde Nachrichtentechnologie. Mit ihr will er die Freiheit seiner Nutzerinnen und Nutzer sichern – indem er sie vor der Überwachung durch Staaten, Regime oder Konzerne schützt.
Die Altersgrenze von 18 Jahren beim Wahlrecht ist willkürlich: 16- und 17-Jährige können sehr wohl politische Entscheidungen treffen. Also sollten sie auch wählen dürfen.
Die künstliche Intelligenz wird den Arbeitsmarkt umkrempeln. Aber sie vernichtet keine Jobs, wie oft behauptet, sondern ist Schöpferin neuer Tätigkeiten.
Mehr als 130 Staaten folgen einer G-20-Initiative und besteuern Unternehmen künftig mit mindestens 15 Prozent. Das ist weniger ein Verdienst des US-Präsidenten Joe Biden als vielmehr seiner Finanzministerin Janet Yellen.
Die „wirtschaftliche Resilienz“, über die seit einer Weile viel diskutiert wird, bedeutet für jeden Staat, jede Gesellschaft und jedes Unternehmen etwas anderes. Doch angesichts einer unwägbaren Zukunft kann sich ihr keiner entziehen.
Ordnungspolitik und Ordnungsrecht werden oft in einen Topf geworfen. Wie die Klimapolitik zeigt, ist das eine aber das Gegenteil des anderen. Das sollte auch die künftige Bundesregierung wissen.
Der Geschäftsführer der Deutsch-Schwedischen Handelskammer, Ralph-Georg Tischer, über die Krise, die Kreativität der Wirtschaft und die Investitionsfreude in Schweden.
Die Politik muss alles tun, um Angebotsengpässe abzubauen, national durch schnelle Digitalisierung und Abbau von Bürokratie, global durch mehr freien Handel.
Die Kontaktarmut während der Pandemie habe die gesellschaftlichen Verwerfungen verschärft, sagt der weltweit gefeierte DJ Paul van Dyk. Der Liberalismus biete zeitgemäße Antworten.
Die Pandemie hat die Digitalisierung der Oper vorangetrieben. Das ist auch in Zukunft viel wert. Doch kein Streaming bietet die Atmosphäre eines Opernhauses.
In Daniel Donskoys Talksendung „Freitagnacht Jews“ gibt es Trinkspiele, freche Fragen, und es wird viel gelacht. Damit macht der jüdische Schauspieler und Moderator das Jüdischsein cool.
Der Künstler Jürgen Goertz fordert mit seinen Skulpturen die Gesellschaft zum gedanklichen Widerspruch auf.
Damir Lukačević, Regisseur des Kinofilms „Ein nasser Hund“, und Hauptdarsteller Doguhan Kabadayi über Außenseitertum, den Platz im Leben und die Perfektion von Laienschauspielern.
Vor 150 Jahren wurde Carl Melchior geboren. Der jüdische Bankier, Mitglied der liberalen DDP, setzte seinen Sachverstand über Jahrzehnte dafür ein, die Bürde des Versailler Vertrags erträglich zu machen.
Mit seinen vier Reden vor Gericht steht Alexei Nawalny in der Reihe der Dissidenten von Solschenizyn bis Sacharow. Sein kleines Buch ist ein großer Ruf nach Freiheit. Außerdem besprechen wir „Die letzten Tage von Hongkong“ von Marko Martin.
Die Taliban haben den Krieg gewonnen und beherrschen das Land wieder. Jetzt bauen China, Russland und die Türkei ihren Einfluss aus. Schlechte Aussichten für die Menschenrechte.
Der Westen hat Afghanistan im Stich gelassen. Dass das Land nach 20 Jahren des Kampfes in die Hände von Kriminellen gefallen ist, ist eine Schande, die auch Europa niemals vergessen darf.
Mit unseren Veranstaltungen ermutigen wir Menschen, sich aktiv im politischen Geschehen einzumischen. Hier finden Sie eine Übersicht unserer aktuellen Highlights aus unserem Programm.
Seit Marcel Proust sind Fragebögen das beste Mittel, um Persönlichkeiten in aller Kürze kennenzulernen.